Recyclingquoten tragen einen erheblichen Teil zum Klimaschutz bei. (Foto: ivandan)
Recyclingquoten tragen einen erheblichen Teil zum Klimaschutz bei.
Foto: ivandan

Branche Forderung nach höheren Mindestrezyklatquoten

Übergang zur Kreislaufwirtschaft als „Win-Win-Situation“ für Europa

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat sich in einer Stellungnahme zum Kreislaufwirtschaftspaket der Europäischen Kommission dafür ausgesprochen, verbindliche Mindestgehalte an Recyclingmaterial für weitere Produkte festzulegen. Die Abstimmung im Plenum des EU-Parlaments soll im Februar erfolgen.

Abgeordneter Jan Huitema, Berichterstatter des Umweltausschusses, geht von unfairen Wettbewerbsbedingungen zwischen aus fossilen Quellen und aus Recycling gewonnenen Rohstoffen aus. Durch die pandemiebedingt gesunkenen Ölpreise sei es für Unternehmen lohnenswerter geworden, neue Kunststoffe, statt Rezyklate einzusetzen. Die Kreislaufwirtschaft sieht Huitema als eine wirtschaftliche Chance für Europa, das in der Lage sei, eine abfallfreie Gesellschaft aufzubauen: „Dies wird Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum schaffen und uns helfen, unsere Klimaziele zu erreichen: Es ist eine Win-Win-Situation.“

Michael Wiener, Geschäftsführer von Der Grüne Punkt, sieht die Festlegung von Recyclingquoten als Basis für den Aufbau nachhaltiger Rezyklatmärkte. „Das Europäische Parlament greift unsere Forderungen auf – es bleibt zu hoffen, dass die Europäische Union sie umsetzt“, so Wiener. Für den Klimaschutz wäre das ein großer Vorteil: Laut aktuellem Circularity Gap Report könne die verstärkte Nutzung von aus Recycling gewonnenen Rohstoffen dazu beitragen, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.

Quellen

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