Der Fachverband Sonderabfallwirtschaft des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. (bvse) übt im Bezug auf die stoffliche Verwertung gefährlicher Abfälle zunehmend Druck auf die Politik aus. „Sonderabfallwissen“ berichtete im Dezember bereits von der Kritik am derzeit geltenden Chemikalien- und Stoffrecht durch einen neuen Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft e. V. (DGAW).
Eines der wichtigsten Ziele der europäischen Entsorgungspolitik, die sich in Deutschland auch auf die bundes- und landespolitischen Ebenen bezieht, ist der Umweltschutz. Für gefährliche Abfälle gilt dies ganz besonders, da von ihnen hohe Umweltrisiken ausgehen. Laut Fachverband Sonderabfallwirtschaft werden jedoch aufgrund falsch verstandener Umweltvorsorge noch immer zu wenig Rohstoffe aus gefährlichen Abfällen gewonnen.
Eingebunden und erreicht werden soll die Politik durch Einladungen in betreffende Unternehmen sowie zu „parlamentarischen Abenden“, die über die Entsorgungs- und Recyclingsituation informieren. Außerdem wies Dr. Siegfried Kreibe vom bifa-Umweltinsitut auch auf die Pflichten seitens der Industrie hin. Laut Kreibe erkennen Unternehmen nicht den Wert der Materialien, die sich in Produktionsabfällen befinden und die durch fachgerechte Verwertung zurückgewonnen werden können.
Zudem plädiert Kreibe für eine stärkere Vernetzung und eine digitalisierte Mengenbündelung über elektronische Plattformen. So könne sich auch der Mittelstand für die Zukunft in der Entsorgungsbranche besser wappnen.