Wer Gefahrgut transportiert, muss gesetzliche Regelungen einhalten (Foto: Shawn Hempel (AdobeStock))
Wer Gefahrgut transportiert, muss gesetzliche Regelungen einhalten
Foto: Shawn Hempel (AdobeStock)

Gefahrgutrecht Erleichterung für Transport von Natrium-Ionen-Batterien geplant

Multilaterale Vereinbarung M354 von Deutschland initiiert

In China gibt es bereits Fahrzeuge mit Natrium-Akkus. Auch Deutschland sei „nur einen Wimpernschlag von der Einführung entfernt – wenn jetzt die richtigen Weichen gestellt werden“, heißt es in einem aktuellen Blog-Beitrag des Fraunhofer-Institutes für Keramische Technologien und Systeme IKTS. Während sich Batterieforschende mit Ansätzen für eine industrielle Massenproduktion in Deutschland beschäftigen, bewegt sich gleichwohl in Sachen Beförderung dieser Batterien etwas: Im Juni dieses Jahres brachte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr als ADR-zuständige Behörde die multilaterale Vereinbarung M354 auf den Weg. Zur Anwendung muss sie noch mindestens eine ADR-Vertragspartei unterzeichnen.

Das knapp dreiseitige Agreement soll den Transport von Natrium-Ionen-Batterien (UN 3551) und -Zellen (UN 3552), die in Ausrüstung enthalten oder darin verpackt sind, erleichtern. Um nur drei zentrale Beförderungsvorschriften zu nennen: Jede Zelle und jede Batterie muss mit einer Sicherheitsentlüftungsvorrichtung versehen sein, um ein gewaltsames Bersten unter Normalbedingungen zu verhindern. Weiterhin benötigt werden wirksame Vorrichtungen zur Verhinderung von externen Kurzschlüssen. In Ausrüstungen eingebaute Zellen und Batterien müssen zudem vor Beschädigung geschützt sein.

Die Einhaltung der Gefahrgutvorschriften wird in Deutschland mittels Kontrollen sichergestellt. 2022 gab es etwa 7.500 Prüfungen in Deutschland. Die meisten Mängel wurden beim Beförderungspapier und den schriftlichen Weisungen sowie bei der Ausrüstung entdeckt. Auch bei der Kennzeichnung und Bezettelung sowie Ladungssicherung stellen die Behörden häufig Mängel fest.
„Bei Natrium-Batterien können wir uns […] einer einheimischen Rohstoffbasis bedienen, die unabhängig von strategischen, ja kritischen Importen ist. Auch die benötigte technologische Infrastruktur ist vorhanden“, stellt Prof. Michael Stelter vom Fraunhofer IKTS und Direktor am Center for Energy and Environmental Chemistry Jena die Chance für eine Wertschöpfung in Deutschland heraus.

Auch andere Expertinnen und Experten sehen in der Natrium-Ionen-Technologie eine zukunftsträchtige Alternative zur Lithium-Ionen-Technologie – durch günstigere Rohstoffkosten, mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit.

Quellen

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