In Brunsbüttel ist seit Frühjahr 2023 eine neue Anlage zur Rückgewinnung von Iod in Betrieb. In Zusammenarbeit mit der REC53 GmbH in Marbach am Neckar hat REMONDIS SAVA ein innovatives Verfahren entwickelt, das Iod aus den Rauchgasen der Sonderabfallverbrennung abscheidet. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft können so wertvolle Rohstoffe erhalten und natürliche Ressourcen geschont werden.
Bei diesem Verfahren wird das Iod zuerst aus dem Rauchgas abgeschieden und aufkonzentriert. Im nächsten Schritt erfolgt die Lagerung als wässrige Lösung und Lieferung als Rohstoff in die Industrie. Auf diese Weise kann die neue Anlage emissionsfrei, energiearm und abwasserfrei Bis zu 50 Tonnen und mehr pro Jahr gewinnen. Der Anlagenbau ist WTSH-gefördert (Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein).
Die Sonderabfallverbrennungsanlage von REMONDIS SAVA dient zur sicheren thermischen Behandlung von gefährlichen Abfällen, die zum Teil wertvolle Komponenten wie Iod enthalten. Dieses konnte bisher nur in geringem Maße zurückgewonnen werden. Iod wird üblicherweise im Filterstaub gebunden und kostenintensiv in Untertagedeponien endgelagert und geht so für den Wirtschaftskreislauf verloren.
Als wichtiges Spurenelement kommt Iod in vielen Anwendungsbereichen zum Einsatz, beispielsweise in der Medikamentenherstellung oder in der chemischen Industrie – die Nachfrage ist hoch. In der Natur kommt es aber nur spurenweise in Böden, Gesteinen oder Gewässern vor. Aus diesem Grund war es bislang eine wichtige Aufgabe für die Kreislaufwirtschaft, Lösungen zur Isolierung von Iodmengen aus Abfällen und zur Aufbereitung zu finden. Mit dem neuen Verfahren kann nun ein bedeutender Beitrag zur Rückgewinnung von Rohstoffen geleistet werden.
