Die festgelegte Sammelquote für Elektroaltgeräte (EAG) in Höhe von 65 Prozent ist im Rahmen der derzeitigen Rechtslage nicht erreichbar. Das belegen Zahlen der Jahresstatistikmeldung 2018 der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (ear). Demnach stagniert das Sammelniveau nicht nur seit Jahren, sondern ging mit 700.000 Tonnen Elektro(nik)schrott 2018 im Vergleich zum Vorjahr sogar noch einmal um 20.000 Tonnen zurück.
Problematisch sei, dass ein Teil der Sammelmenge durch falsche Entsorgung in Mülltonnen oder durch illegalen Export nicht über das offizielle Monitoring-System erfasst werde und somit auch nicht für die Sammelquote berücksichtigt werden könne, so E-Schrott-Experte Andreas Habel vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse).
Zur Verbesserung der EAG-Sammelquote schlägt der bvse Maßnahmen zur sofortigen Umsetzung vor, die Handel, Hersteller und Kommunen stärker in die Pflicht nehmen. Wichtig sei eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit, die Verbraucher umfassend informiert sowie kundenfreundlichere Abgabemöglichkeiten. Zur fachgerechten Erweiterung der Sammelstruktur sei zudem die Einbindung zertifizierter Erstbehandlungsanlagen denkbar, so Habel.
Auch die Erfassung an den Annahmestellen bedarf laut bvse einer Verbesserung. Dadurch könnte etwa den aktuell gehäuft auftretenden Bränden durch nicht fachgerecht getrennte Lithium-Batterien vorgebeugt werden. An die Adresse der Hersteller richtet der bvse in diesem Zusammenhang die Forderung nach einem Design for Recycling, das den Ausbau von Akkus oder das Trennen von Schadstoffen aus Geräten erleichtert.
Für die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger stellte der bvse die Möglichkeit wirtschaftlicher Anreize in Aussicht. Denkbar wäre etwa eine Infrastrukturabgabe durch die produktverantwortlichen Hersteller zur Finanzierung der Sammlung.