Haushaltsabfall und Privatpersonen
Die Klimadebatte wurde selten so hitzig geführt wie in diesen Tagen. Nachhaltigkeit, ressourcenschonende Technologien und ein starkes Bewusstsein für die Umwelt beschäftigen die deutsche Gesellschaft und Politik zwar schon seit Längerem, die Umsetzung von Maßnahmen geht jedoch langsamer voran, als es im Sinne des Klimas wünschenswert wäre.
Eingebettet in diesen Diskurs findet sich immer auch die Abfallwirtschaft und das Thema Entsorgung. Häufig haben Menschen in Privathaushalten Fragen zur Sortierung ihrer Abfälle oder zu Sammelstellen, an denen sie nicht mehr benötigte oder defekte Gegenstände entsorgen können, die nicht dem üblichen Haushaltsmüll zuzuordnen sind.
Abfälle in Gewerbe und Industrie
Nicht minder bedeutend ist das Abfallaufkommen in Industrie, Handel und Gewerbe. Als starker europäischer Wirtschaftsstandort ist Deutschland aufgrund der Herstellung von Produkten und dem Anbieten vieler unterschiedlicher Dienstleistungen auch Abfallerzeuger. Ein Blick auf die letzten 15 Jahre zeigt eine leicht schwankende, aber ingesamt dennoch sinkende Zahl des gesamten deutschen Abfallaufkommens.
Für das Jahr 2015 verzeichnet das Statistische Bundesamt hierzulande etwa 351,2 Mio. t Abfälle. Den größten Anteil bilden Bau- und Abbruchabfälle, da die verwendeten Materialien viel Gewicht mit sich bringen. Den zweitgrößten Posten stellen die Abfälle aus Produktion und Gewerbe dar. Die schiere Masse, aber auch die Heterogenität des Abfallaufkommens aus diesen beiden Bereichen, wirft oft Fragen zur Entsorgung auf.
So sind bspw. Chemikalien, Öle oder Lösungsmittel meist Teil der Abfallmasse und können für Umwelt und Mensch zur Gefahr werden. Das Wichtigste an diesem Punkt ist daher die Aufklärung über den richtigen Umgang mit Gefahrstoffen und die Wahl des ordnungsgemäßen Entsorgungsweges.
Informationen aus erster Hand
Abfallgesetze, Verordnungen, aber auch mündlich überbrachte Hinweise zur richtigen Entsorgung von gefährlichem Abfall sind ebenso divers wie die Stoffe selbst. Im Zweifelsfall sollte sich der Abfallerzeuger zunächst an Informationen orientieren, die vom Gesetzgeber selbst herausgegeben werden.
In Deutschland wird dieser Zuständigkeitsbereich durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) verkörpert. Unter den „Themen“ der Website ist vor allem die Unterseite „Wasser · Ressourcen · Abfall“ von Interesse. Neben allgemeinen Informationen, Statistiken und Meldungen zur Abfallwirtschaft, ist auf dieser Seite auch ein umfangreicher FAQ-Bereich mit häufig gestellten Fragen eingerichtet. Das elektronische Nachweisverfahren (eANV), das ElektroG oder Fragen zu Ein- und Mehrwegverpackungen werden hier u. a. thematisiert.
Unter der Rubrik „Ministerium“ sind schließlich alle relevanten Gesetze und Verordnungen für die Entsorgung von Abfall aufgelistet. Hier ist es hilfreich die Suchfunktion mit einem konkreten Stichwort in Anspruch zu nehmen, da der rechtliche Bereich alle Themen des BMU berücksichtigt und sich nicht ausschließlich auf Abfall konzentriert.
An das Bundesministerium sind zudem die Umweltministerien der einzelnen Länder angegliedert. Sie sind als Mitglieder der Umweltministerkonferenz gelistet und statten ihre Websites mit vielen Informationen zur Entsorgung im jeweiligen Bundesland aus. Das Entsorgungswissen ist auf diesen Seiten meist schon sehr detailliert. Es eignet sich daher besonders für den Wissensbedarf von Privatpersonen oder kleinen bis mittelständischen Unternehmen.
Ein weiterer auskunftsfähiger Wissensträger ist die zentrale Umweltbehörde Deutschlands, das Umweltbundesamt (UBA). Die Institution beliefert das BMU mit wichtigen wissenschaftlichen Daten und Fakten. Außerdem spielt das Informieren der Öffentlichkeit zum Thema Umweltschutz eine tragende Rolle in der Arbeit des UBA. In Entsorgungsfragen erhalten Abfallerzeuger hier umfangreiche Antworten, die auf jahrelanger Forschungs- und Recherchearbeit basieren.
Im Besonderen die Unterseiten zum „Abfallrecht“ und zu „Gefährlichen Abfällen“ geben eine gute Orientierung in Entsorgungsfragen.
Verbraucherorientierte Informationen
Neben den offiziellen Anlaufstellen von Bund und Ländern gibt es in Deutschland zahlreiche Initiativen, Vereine und Organisationen, die der Abfallwirtschaft angegliedert sind und Informationen zu Entsorgungsthemen anbieten.
Die Verbraucherzentrale z. B. bietet grundlegende und verbraucherorientierte Antworten zum Umgang mit Abfall. Es werden nicht nur Fragen nach Möglichkeiten zur Entsorgung betrachtet, sondern es wird auch ein regelmäßiger Blick auf Maßnahmen für mehr Umweltschutz geworfen. Der Verbraucher bzw. Privathaushalte stehen hier ganz eindeutig im Vordergrund.
Im Gegensatz dazu benötigen Industrie und Handel weitaus ausführlichere Informationen. Dieses Expertenwissen liefern vor allem Fachverbände wie der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) oder der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE).
Beide Verbände informieren über ihre Websites zu zentralen und aktuellen Herausforderungen in der Abfallwirtschaft. Zudem sind sie wichtige Knotenpunkte, die die Akteure der Branche miteinander vernetzen. Verbände bilden mit ihrem Fachwissen, jahrelanger Praxiserfahrung und einflussreichen Experten auch eine Brücke zu politischen Entscheidern.
Informationen zu gefährlichen Abfällen
Auf nahezu allen genannten Websites und Wegen sind Informationen zu gefährlichen Abfällen auffindbar. „Sonderabfallwissen“ bündelt diese Informationen und bereitet sie praxisorientiert und gewissenhaft recherchiert auf. Alle Artikel und Beiträge werden von einer Fachredaktion verfasst und von Experten der Branche geprüft.
Damit einhergehend ist „Sonderabfallwissen“ eine weitere wichtige Anlaufstelle und verlässliche Informationsquelle für alle Akteure, die sich mit gefährlichen Abfällen befassen. Ob Privathaushalt, kleines Gewerbe oder Industrieschwergewicht – das Portal bietet Informationen für jeden Bedarf, kostenlos und jederzeit frei zugänglich.
Quellen
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Abfallwirtschaft in Deutschland 2018: Fakten, Daten, Grafiken
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Wasser · Ressourcen · Abfall
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Häufige Fragen (FAQ)
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Gesetze, Vorschriften und Vereinbarungen
- Umweltministerkonferenz: UMK-Mitglieder
- Umweltbundesamt: Abfallrecht
- Umweltbundesamt: Gefährliche Abfälle
- Verbraucherzentrale: Abfall
- Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse)
- Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE)